Das Risiko auf Depression steigt mit dem Alter an

Besonders junge und alte Menschen sind gefährdet, wenn es um das Krankheitsbild der Depression geht. Junge Menschen haben Schwierigkeiten, mit den Anforderungen des Erwachsenenlebens klar zu kommen. Sie finden keine Partner und haben schulische Probleme oder werden zu Studienabbrechern. Immer dann, wenn man meint, keine ausreichenden Ressourcen mehr zu haben, um seine Probleme lösen zu können, besteht die Gefahr einer Depression. Diese Gefahr steigt auch im Alter stärker an, weil auch hier sich die Lebensumstände ungünstig entwickeln können (Verlust der beruflichen Identität, Zunahme von Erkrankungen und Partnerverluste) und die fehlende Gestaltbarkeit des Lebens damit stärker erfahren wird. Während der Anteil auf depressive Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung auf unter fünf Prozent geschätzt wird, steigt dieser im Alter auf etwa zwanzig Prozent an.

Vielfalt der Gründe für eine Altersdepression

Die Auslöser und Gründe für die Altersdepression können sehr vielfältig sein. Das steigende Alter kann die emotionalen Anforderungen erhöhen. Der Rollenwechsel von einem aktiven Berufsleben zum geruhsamen Alter wird von vielen Betroffenen als Überforderung erlebt. Kompensatorische Vorgehensweisen (starke Aktivitäten, um neue Personen kennenzulernen) können scheitern und werden daher als Lebensscheitern eingeordnet. Der Partner sowie Verwandte oder Freunde erkranken oder sterben, das ganze Leben wird zunehmend durch eine Endstimmung geprägt. Wird dies thematisiert von Betroffenen, dann sollte man die Kommunikation hierüber nicht verweigern. Stattdessen kann man im Kommunikationsprozess auf ergänzende Eindrücke hinweisen, die das geschlossene Bild der Endzeitstimmung in Frage stellen können. 

Vorbeugende Maßnahmen gegen Altersdepression

Eine gute Vorbereitung auf die Situation des Alters kann bereits im Vorfeld die Risiken für eine Depression vermindern. Wer sich darüber klar wird, welche Anforderungen sichtbar werden und welche Handlungsalternativen zur Verfügung stehen, der wird mit den Schwierigkeiten des Alters besser klarkommen. Kommunikative Möglichkeiten, die außerhalb von Arbeit und Familie liegen, sollten bereits vor dem Erreichen der Altersgrenze angestrebt werden. Auch sportliche Betätigungen können sehr erfolgreich genutzt werden, wenn man gegen Langeweile und Grübeln angehen möchte. Ausdauersportarten wie Wandern oder Radfahren haben dann eine besondere Wirkung, wenn sie mit kommunikativen Prozessen verbunden werden.