Diabetes mellitus Typ I

Bei dieser Form ist ein absoluter Mangel an Insulin die Ursache der Erkrankung. Insulin ist ein Hormon, das die Zellen erst befähigt, Glucose aufzunehmen. Der Entstehungsort des Insulins ist die Bauchspeicheldrüse. Hier sind es die Beta-Zellen der Langerhansschen Inseln (Daher „Insulin“), die durch Virusinfektionen geschädigt sein können. Doch nicht nur solche Entzündungen können einen Diabetes verursachen, sondern manchmal ist es sogar der eigene Körper: Es gibt Autoimmunreaktionen, die darin bestehen, dass das Immunsystem körpereigene Zellen angreift. Beim Diabetes mellitus sind es die Beta-Zellen. Diabetes Typ I tritt meistens schon im Alter von etwa 10 Jahren auf.

Diabetes mellitus Typ II

Den Diabetes-Typ II kennzeichnet, dass die Insulinproduktion nur eingeschränkt ist. Ein zweiter Faktor muss zur Etablierung des Krankheitsbildes hinzukommen: Die Körperzellen sprechen auf Insulin kaum noch an. Der Arzt spricht von Insulinresistenz, als deren Hauptursache Übergewicht angenommen wird. Nachgewiesen sind aber auch genetische Faktoren. Diabetes Typ II nennen die Ärzte auch „Altersdiabetes“.

Diabetes - eine leicht zu diagnostizierende Volkskrankheit

Müdigkeit und übersteigertes Durstempfinden sind die Anfangs-Symptome, die den Patienten zum Arztbesuch veranlassen. Manchmal sind auch schon Sehstörungen oder Lähmungserscheinungen durch Neuropathie (Nervenschädigung) eingetreten. Direkt lebensgefährlich ist das diabetische Koma, das durch Hyper- oder Hypoglykämie (Über- oder Unterzuckerung) ausgelöst wird. Mit einer Blut-Glucose-Bestimmung stellt der Arzt rasch die richtige Diagnose. Eventuell ist die Erstellung eines Blutzuckertagesprofils in stationärer Behandlung erforderlich.

Diabetes mellitus lässt sich gut behandeln

Diabetes mellitus ist heute gut behandelbar. Patienten mit Diabetes Typ II im An-fangsstadium kann oft schon eine zuckerarme Diät helfen, die auch eine Gewichtsreduktion bewirken soll. Ist die Erkrankung schon weiter fortgeschritten, ist eine medikamentöse Therapie erforderlich, in schweren Fällen müssen die Patienten Insulin spritzen. Dies gilt für den Kranken mit Diabetes Typ I grundsätzlich. Heute bekommen Diabetiker dafür einen sogenannten „Pen“, eine Automatikspritze, die die benötigte Tagesdosis Insulin enthält. Mit einem Drehring wird die aktuell erforderliche Insulinmenge eingestellt. Zunehmend setzen sich Insulinpumpen durch, die mit dem Blutkreislauf verbunden sind und völlig selbstständig arbeiten. Diese „künstlichen Bauchspeicheldrüsen“ der neuen Generation messen sogar den Blutzucker automatisch und bestimmen selber die benötigte Insulindosis.

Ohne Behandlung drohen Folgeschäden

Der Behandlungserfolg unterliegt der ständigen ärztlichen Kontrolle, denn ein schlecht eingestellter Diabetes kann auf Dauer erhebliche Folgeschäden nach sich ziehen. Grundursache ist immer eine diabetische Angiopathie. Ständig auftretende Hyperglykämien schädigen dabei die Blutgefäße, sodass es zu schweren Durchblutungsstörungen kommt. So steigt das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenschäden sowie eine Degeneration der Netzhaut, wodurch die Patienten erblinden können. Aber auch die beste Behandlung kann diese Folgeerkrankungen nicht immer vollständig vermeiden. Dies gilt besonders für das diabetische Fußsyndrom, das mit Durchblutungsstörungen an den Zehen beginnt. Deswegen müssen Diabetiker verstärkt auf ihre Füße achtgeben und die Schuhe müssen hohe Anforderungen erfüllen. Geeignet sind hier spezielle Diabetiker-Schuhe, die ein auswechselbares Schaumfußbett sowie ein weiches Innenfutter aus Wolle haben. Damit können Druckstellen vermieden werden, die oft der Ausgangspunkt schlecht heilender Wunden sind. Diabetiker-Schuhe sind im Fachhandel für Pflegeartikel erhältlich. Einige Anbieter haben sich ausschließlich auf Diabetiker-Schuhe spezialisiert.