Das Credo der Pflege – das Pflegeleitbild

Das Pflegekonzept sind quasi das pflegerische Credo, die Arbeitsphilosophie und die Leitlinien der Institution. Um das definieren zu können, ist ein Pflegemodell dienlich. Aus dem heutigen Verständnis wird der Mensch in seiner Ganzheit und Individualität von Körper, Geist, Seele und seiner Geschichte betrachtet. Damit orientieren sich die Begleitung und die Betreuung Pflegebedürftiger an dessen individuellen Bedürfnissen und Ressourcen oder Problemen.

Das wohl bekannteste Pflegemodell ist das nach Monika Krohwinkel

Monika Krohwinkel stellt konzeptionell das Modell des Lebens dar. Innerhalb dessen bewegt sich das Leben im kontinuierlichen Ablauf zwischen Geburt und Tod. Darin erlebt der Mensch ein Spektrum von vollkommener Abhängigkeit bis zu vollständiger Unabhängigkeit. Das Markante am Krohwinkel-Modell ist, dass die Angehörigen konsequent mit in den Pflegeprozess eingebunden werden. Dahinter steckt das Ziel, dass die Pflege aktivierend und ganzheitlich durchgeführt wird. Letztlich sollen alle vorhandenen „Fähigkeiten“ des Pflegebedürftigen eingebunden, unterstützt und gefördert werden.

Das Pflegekonzept von Erwin Böhm

Dies ist dagegen ein psychobiografisches Pflegemodell. Es fördert die intensive Auseinandersetzung mit der Biografie der Pflegebedürftigen. Dahinter steckt die Tatsache, dass der an Demenz Erkrankte durch seinen geistigen Abbau gedanklich und emotional in frühere Abschnitte seines Lebens zurückgeführt wird. Erst mit diesem Wissen werden die unterschiedlichen Verhaltensmuster der Menschen mit Demenz verständlich und handhabbar. Der praktische Umgang mit diesem Krankheitsbild fordert dem Pflegenden eine hohe soziale Kompetenz ab. Das Pflegekonzept beinhaltet diese Erfahrungen.

Das Pflegekonzept von Tom Kitwood

Dieses Konzept bringt ein weiteres Muster. Es versucht die genauen psychosozialen Bedürfnisse der zu pflegenden Personen zu erkennen, um so eine Pflege zu gewährleisten, die dem Bedarf des Betroffenen entspricht. Dabei stehen eine hohe Empathie sowie die Gefühls- und Beziehungsarbeit zwischen den Pflegepersonen und dem Demenzkranken klar im Vordergrund.

Fazit:

Es ist eine ethische Herausforderung für das Pflegepersonal, die wahren Bedürfnisse der Pflegebedürftigen zu erkennen und ihnen mit hoher Fach- und Sozialkompetenz zu begegnen. Dies ist im Pflegekonzept beinhaltet und umgesetzt.