Was sind die Ursachen der Hypertonie?

Bestimmte Medikamente und Erkrankungen können eine zeitweilige Erhöhung des Blutdrucks verursachen. Diese Erkrankungen werden als sekundäre Hypertonie bezeichnet. Die Ursachen der primären Hypertonie liegen wahrscheinlich in Schädigungen der Nieren und/oder Störungen des Herz-Kreislauf-Systems und des Hormonsystems. Bei mehr als 95 Prozent aller Fälle von arterieller Hypertonie lassen sich allerdings keine konkrete organische Ursachen finden. Forscher vermuten, dass Erbfaktoren ebenfalls eine Rolle spielen. Die genauen Ursachen sind bis heute noch unbekannt, an ihrer Erforschung wird weltweit gearbeitet. Wahrscheinlich spielen mehrere Faktoren eine Rolle, deren Zusammenwirken die Entstehung einer Hypertonie bewirken.

Wie gefährlich ist Hypertonie?

Die Erkrankung ist sehr gefährlich, da sie große Folgeschäden verursacht, selbst aber nahezu ohne Symptome verläuft. Anzeichen, die auf eine Hypertonie hindeuten können, sind Kopfschmerzen am Morgen, häufiges Nasenbluten, Schwindelanfälle, Schlafstörungen oder Mattigkeit. Die Symptome sind jedoch sehr unspezifisch und können einmal stärker, ein anderes Mal schwächer ausfallen oder ganz ausbleiben. Die Krankheit kann deswegen oft über lange Zeit unbemerkt ihr Zerstörungswerk verrichten. Hypertonie begünstigt das Entstehen von Arteriosklerose, Koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen, arterielle Verschlusskrankheit und andere Herz-Kreislauf Erkrankungen. Diese Krankheiten sind Ursachen für fast 50 Prozent der Todesfälle bei Erwachsenen. Neben Übergewicht, erhöhten Cholesterinspiegel und Diabetes ist Hypertonie einer der größten Risikofaktoren.

Wie wird Hypertonie diagnostiziert?

Am einfachsten und sichersten erfolgt das durch regelmäßiges Messen des Blutdrucks. Ab dem 35. Lebensjahr bieten die Krankenkassen Vorsorgeuntersuchungen an, in deren Rahmen auch der Blutdruck gemessen wird. Von Zeit zu Zeit können Interessierte in Apotheken ebenfalls den Blutdruck überprüfen lassen.

Wie wird Hypertonie behandelt?

Die Behandlungsform richtet sich nach der Schwere der Hypertonie. Ist der Blutdruck noch nicht so hoch und noch keine Organschäden aufgetreten, wird der Arzt in der Regel eine gesunde Lebensweise als bestmögliche Therapie empfehlen. Dazu gehören zum Beispiel ausreichend Bewegung an der frischen Luft, eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen sowie ausreichend Schlaf. Ärzte empfehlen außerdem, mit dem Rauchen aufzuhören und den Konsum von Alkohol zumindest einzuschränken. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, ist der Blutdruck schon stark erhöht oder eine Schädigung der Organe bereits eingetreten, wird die Therapie mit blutdrucksenkenden Mitteln unterstützt, die der Arzt verordnet.

Was kann man in der Praxis gegen Hypertonie tun?

Ob ein Patient an Hypertonie leidet oder nicht, kann nur durch Messen des Blutdrucks festgestellt werden. Gehört der Patient zu einer Risikogruppe (Raucher, Übergewichtige, Diabetiker), sollte die Messung in regelmäßigen Abständen erfolgen. Betroffene sollten sich so viel wie möglich körperlich bewegen, besonders wenn sie eine sitzende Tätigkeit ausüben. Sie brauchen nicht in einen Sportclub einzutreten oder Mitglied in einem Fitness Center zu werden, sondern können beispielsweise den Arbeitsweg, wenn möglich, statt mit dem Auto zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen. Anstelle des Aufzugs öfter einmal die Treppe zu benutzen, zahlt sich ebenfalls aus. Rentner können sich einen Hund anschaffen. Das Tier muss regelmäßig ausgeführt werden und veranlasst dadurch Herrchen oder Frauchen ebenfalls zur gesunden Bewegung an der frischen Luft. Auf Gartenarbeit trifft dasselbe zu. So weit wie möglich sollten Betroffene Stress vermeiden, weil dieser ebenfalls die Entstehung von Hypertonie begünstigen kann, speziell wenn er über längere Zeit anhält. Am besten, man beugt der Hypertonie rechtzeitig vor.