Das Krankheitsbild des Parkinsons
Ausgelöst wird Parkinson durch das Absterben von Gehirnzellen, die für die Dopaminproduktion zuständig sind. Ein Mangel an Dopamin wirkt sich nachteilig auf bestimmte Steuerungsprozesse in der Großhirnrinde aus. Die Krankheit macht sich durch einen Tremor, hauptsächlich an den Händen, eine Haltungsinstabilität, Veränderungen in den Bewegungsabläufen sowie einer Muskelstarre bemerkbar. Die Erkrankung schreitet langsam voran. Anfangs tritt häufig nur ein Symptom auf.
Zunächst ist der Betroffene hauptsächlich in seinen motorischen Fähigkeiten eingeschränkt. Die selbständige Bewältigung des Alltags wird nach und nach unmöglich. Im späten Stadium können lebenswichtige Funktionen beeinträchtigt sein. Beispielsweise fallen das Atmen und das Schlucken schwer. In der Behandlung von Parkinson kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. Einen großen Stellenwert nimmt die Versorgung mit Medikamenten ein, die den Dopamin-Mangel ausgleichen. Weiterhin hilft eine regelmäßige Physiotherapie dabei, das Fortschreiten der Erkrankung zeitweise aufzuhalten. Letztlich übernehmen Angehörige und Pflegende diverse wichtigen Aufgaben, um dem Betroffenen ein möglichst angenehmes Leben zu ermöglichen.
Geduld und Zuwendung gefragt
Wenngleich sich die Symptome je nach Stadium der Erkrankung ähneln, verläuft jede parkinsonsche Krankheit individuell. Bei einigen Patienten handelt es sich um einen schleichenden Prozess, der sich trotz gut eingestellter Medikation kaum aufhalten lässt. Bei anderen Betroffenen treten Schübe auf, die mit starken Veränderungen der körperlichen Aktivität und des Persönlichkeitsbildes einhergehen. Es ist äußerst wichtig, bei der Behandlung und Pflege des Betroffenen den Aspekt der Individualität stets im Auge zu behalten. Ebenso kommt es darauf an, nicht nur die körperlichen, sondern auch die psychischen Faktoren des Patienten zu berücksichtigen. Im Verlauf der Erkrankung können nämlich auch Depressionen, Zornesausbrüche oder die Parkinson-Demenz auftreten.
Grundsätzlich jedoch gilt, dass sich Parkinson-Betroffene in einer harmonischen und vertrauten Umgebung besser orientieren können. Angehörige beziehungsweise Pflegende sollten gleichzeitig Vertrauenspersonen sein. Es bringt wenig, mit Hektik zu reagieren, wenn der Betroffene in seinen Bewegungsabläufen blockiert ist. Geduld und Zuwendung sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine gelungene Pflege.
Hilfsmittel nutzen
Die Pflege des Parkinson-Erkrankten ist körperlich und psychisch eine große Heraus-forderung. Je nach Bedarf sollten die Pflegenden Hilfsmittel in Anspruch nehmen, die die Pflege erleichtern. Viele von ihnen werden von den gesetzlichen Pflegekassen bezahlt, wenn der behandelnde Arzt die Notwendigkeit bescheinigt. Wichtig ist, das entsprechende Rezept vor der Anschaffung des Hilfsmittels bei der Kasse einzureichen.
Wichtige Hilfsmittel beispielsweise sind der Gehstock und der Rollator, wobei Letzterer sich nicht für jeden Parkinson-Patienten eignet. Ist das Gehvermögen stark eingeschränkt, kann der Rollstuhl zum Einsatz kommen. Für die Beförderung in obere Etagen eignet sich der Treppenlift. Seine Anschaffung ist trotz eines Zuschusses durch die Pflegekasse sehr kostspielig. Häufig ist das Ausleihen desselben die bessere Alternative.
Auch kleinere Hilfsmittel erleichtern die Pflege von Parkinson-Patienten. Beispielsweise bietet der Fachhandel spezielle Essbestecke sowie rutschfeste Teller mit einem erhöhten Halbrand an, damit die Betroffenen vorübergehend selbständig essen können. Anziehhilfen ermöglichen dem Betroffenen das Ankleiden sowie das Schließen von Knöpfen und Reißverschlüssen.
Hilfsmittel für die Wohnung sorgsam auswählen
Eine der größten Herausforderungen für Parkinson-Betroffene ist das Bewältigen von Türschwellen. Nach Möglichkeit sollte der Fußboden geebnet werden. Insbesondere vor Türzargen setzt häufig eine Bewegungsstarre ein. Je enger die Türdurchlässe sind, desto komplizierter erscheint es, hindurchzugehen. Werden aus diesem Grunde Umbauten durchgeführt, sollte gleichzeitig an das Einsetzen einer Schiebetür gedacht werden. Das Einführen von Haustürschlüsseln erleichtert die Schlüsselfixierung. Notlichter helfen dem Betroffenen, sich in der Nacht zu orientieren. Ein solches Licht sollte auch in Bettnähe installiert werden, damit sich der Patient sicherer fühlt.